Derschka, Harald; Frey-Kupper, Suzanne; Cunz, Reiner (Hgg.). Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung in der Fundmünzenbearbeitung. Bilanz und Perspektiven am Beginn des 21. Jahrhunderts. Teil II: Reflexionen. Sitzungsbericht des fünften internationalen Kolloquiums der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für Fundmünzen, gemeinsam organisiert mit der Numismatischen Kommission der Länder in der Bundesrepublik Deutschland (Konstanz, 4.–5. März 2005) (Untersuchungen zu Numismatik und Geldgeschichte 7). Lausanne (Éditions du Zèbre) 2014, 216 S., 4 Taf.

Das internationale Kolloquium zum Stand und den Perspektiven der Fundmünzenbearbeitung in Europa wurde von der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für Fundmünzen (SAF) und der Numismatischen Kommission der Länder in der Bundesrepublik Deutschland (NK) gemeinsam vorbereitet. Die Leiter verschiedener europäischer Fundmünzenprojekte und weitere mit der Auswertung von Fundmünzen befasste Wissenschaftler tauschten ihre Erfahrungen, Pläne und Zukunftsvisionen aus. Vertreter der Nachbardisziplinen referierten, welche Erkenntnisse sie aus den numismatischen Fragestellungen und Arbeitsergebnissen gewinnen und welche Erwartungen sie an die Fundnumismatik stellen. Zu Wort kommen Archäologie, Alte Geschichte, Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit, Wirtschaftsgeschichte, Quellenkunde, Volkskunde, Metallographie, Museologie, Kulturmanagement.
Die Fundmünzen stellen nämlich eine wichtige Primärquelle dar. Ihre Bereitstellung verlangt spezialisierte Fachkenntnisse und ist mit einem erheblichen Aufwand verbunden, welcher erst dann voll gerechtfertigt ist, wenn dieses spannende Material und sein Potenzial von den Nachbarwissenschaften genutzt werden.

Der Band versammelt Beiträge der folgenden Autoren: S. Frey-Kupper, B. Zäch, J. van Heesch, A. de Pury-Gysel, J.-M. Carrié, N. Furrer, M. Blet-Lemarquand, B. Gratuze, J.-N. Barrandon, N. Klüßendorf, S. Becker, R. Hammel-Kiesow, M. Schlapke.



Derschka, Harald; Hausmann, Rainer; Löhnig, Martin (Hgg.). Festschrift für Hans-Wolfgang Strätz zum 70. Geburtstag. Regenstauf (Gietl) 2009, 613 S.

Neuer Band der Edition Rechtskultur mit 34 Beiträgen namhafter Wissenschaftler. – Hans-Wolfgang Strätz war nach seiner Habilitation bei Paul Mikat von 1977 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2005 Inhaber eines Lehrstuhls für deutsche Rechtsgeschichte, Bürgerliches Recht und Kirchenrecht. Die Festschrift für Hans-Wolfgang Strätz zum 70. Geburtstag ehrt einen Wissenschaftler, der nicht nur eine klingende Lehrstuhlbezeichnung geführt hat, sondern tatsächlich im geltenden Recht genauso zu Hause ist wie in der Rechtsgeschichte und dem Kirchenrecht. Seine wegweisende Kommentierung zur nichtehelichen Lebensgemeinschaft im Staudinger ist genauso hervorzuheben wie seine vorbildliche Edition der oberösterreichischen Landtafel von 1616/1629. Dementsprechend vereint die Festschrift Beiträge aus allen Arbeitsfeldern des Jubilars. (Text: Gietl-Verlag).

Der Band versammelt Beiträge der folgenden Autoren: H.-J. Becker, W. Brauneder, M. Coester, D. Coester-Waltjen, I. Czeguhn, J. Damrau, H. Derschka, J.-P. Deschler, F. J. Dumoulin, J. Eisele, J. Glöckner, R. Hausmann, W. Heinz, M. Ibler, J. Koch, A. Kukk, M. Löhnig, C. Mayer, D. Lorenz, J. Madey, E. Maier, H. Maurer, K. Oettinger, E. Plassmann, S. Roller, C. Schott, W. Schubert, W. Schuller, D. Schwab, W. Simonis, A. Stadler, F. Sturm, E. Wadle, P. Wehrle, H. Wilms. 


Ackermann, Rahel C.; Derschka, Harald; Mages, Carol (Hgg.). Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung in der Fundmünzenbearbeitung. Bilanz und Perspektiven am Beginn des 21. Jahrhunderts. Teil I: Materialien. Tagungsunterlagen des fünften internationalen Kolloquiums der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für Fundmünzen, gemeinsam organisiert mit der Numismatischen Kommission der Länder in der Bundesrepublik Deutschland (Konstanz, 4.–5. März 2005) (Untersuchungen zu Numismatik und Geldgeschichte 6). Lausanne (Éditions du Zèbre) 2005, 232 S.

Die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Fundmünzen begeht mit diesem Kolloquium ihr zwanzigjähriges Bestehen. Erstmals veranstaltet sie ein Kolloquium zusammen mit einem Partner des benachbarten Auslands. Die Numismatische Kommission der Länder in der Bundesrepublik Deutschland zieht bei dieser Gelegenheit eine wichtige Zwischenbilanz: Nach mehr als einem halben Jahrhundert der Arbeit am Münzfundkatalog Mittelalter/Neuzeit organisiert sie ihn jetzt als Datenbank; als modernes Arbeitsinstrument wird er künftig auch solchen Studien dienen, deren Fragestellungen weit über die Grenzen Deutschlands hinausgreifen. Der vorliegende erste Band bietet zunächst die Tagungsunterlagen: Die Daten von 38 Fundmünzenprojekten in Europa wurden mit Hilfe eines einheitlichen Fragebogens erhoben und von R. C. Ackermann und C. Mages für die Publikation aufbereitet. Ziele des Kolloquiums sind die bessere Vernetzung der Fundmünzenprojekte untereinander sowie der interdisziplinäre Austausch mit den verwandten Fachgebieten.

Weiter enthält der Band eine Übersicht über die Fundmünzen aus Konstanz. In Konstanz findet seit knapp anderthalb Jahrhunderten eine gezielte wissenschaftliche Fundmünzenpflege statt; dabei fielen bislang rund zweieinhalb tausend Objekte an, die hier in Tabellen- und Regestenform zusammengestellt wurden.


Auberson, Anne-Francine; Derschka, Harald; Frey-Kupper, Susanne (Hgg.). Faux – contrefaçons – imitations. Actes du quatrième colloque international du Groupe suisse pour l’étude des trouvailles monétaires (Martigny 1er–2 mars 2002) (Études de numismatique et d’histoire monétaire 5). Lausanne (Éditions du Zèbre) 2005, 288 S., 17 Taf.

In römischer Zeit waren Falschmünzen und Nachahmungen ein fester Bestandteil des Geldumlaufs. Dabei kann es sich um Notgeld, veritable Fälschungen oder eine Mischung aus beidem gehandelt haben; man erklärt ihr Aufkommen insbesondere als Folge eines Mangels an bestimmten Nominalen und der Notwendigkeit, den Geldumlauf für den alltäglichen Handelsverkehr aufrecht zu erhalten. Spektakuläre Funde von Falschmünzen und von Gerätschaften zu ihrer Herstellung erlauben es, die Fertigung der Rohlinge sowie die zum Guss und zum Versilbern angewandten Techniken nachzuvollziehen.

Die Beiträge zum Mittelalter fokussieren die zeitgenössische Wahrnehmung der Nachahmungen. Aus der Sicht des imitierten Münzherrn waren sie schädliches Falschgeld, wogegen ihre Produzenten häufig gar nicht erst versuchten, ihr Tun zu verheimlichen. Bei den nachgeahmten Münzen handelt es sich durchweg um beliebte und überregional verbreitete Typen.
Im 17. und 18. Jahrhundert kam es zu Währungskrisen, in deren Verlauf erhebliche Differenzen zwischen dem tatsächlichen Wert einer Münze und ihrem staatlich festgelegten Kurs auftraten. Dieser Umstand machte die professionelle Fertigung von Falschmünzen rentabel; in der Eidgenossenschaft war dies während der Inflation von 1622 der Fall, in Frankreich am Ende der Regierungszeit Ludwigs XIV.

Der Band versammelt Beiträge der folgenden Autoren: P.-A. Besombes, M. Bompaire, A. Clairand, O. F. Dubuis, J. Fischer, Ch. Froidevaux, U. Klein, N. Klüßendorf, M. Peter, F. Pilon, H. Rizzolli, D. G. Wigg-Wolf.


Derschka, Harald; Liggi, Isabella; Perret, Gilles (Hgg.). Circulation monétaire régionale et suprarégionale. Actes du troisième colloque international du Groupe suisse pour l’étude des trouvailles monétaires (Berne 3–4 mars 2000) (Études de numismatique et d’histoire monétaire 4). Lausanne (Éditions du Zèbre) 2002, 300 S., 6 Taf.

Der Band „Circulation monétaire régionale et supra-régionale – Regionaler und überregionaler Münzumlauf“ versammelt Beiträge, die auf dem dritten internationalen Kolloquium der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für Fundmünzen (SAF) am 3. und 4. März 2000 in Bern vorgestellt wurden. Sie behandeln einen Gegenstand, der im Fokus des fundnumismatischen Interesses steht. Die Vertreter mehrerer Disziplinen zeigen die verschiedenen Aspekte des Geldumlaufs, von der Antike bis in die Gegenwart, in der Schweiz und ihren Nachbarländern.

„Welche Münze lief zu welcher Zeit in einer bestimmten Gegend um?“ – von dieser grundsätzlichen Frage ausgehend beleuchten die Beiträge, wie für einzelne Münztypen spezifische Umlaufgebiete entstanden und wie manche Münztypen eine Verbreitung erfuhren, die weit über die Gebiete hinausreichte, für die sie ursprünglich geprägt worden waren. Mehrere Artikel behandeln die „Fehlstellen“ des überregionalen Münzumlaufs und wie sie durch lokale Lösungen ausgeglichen wurden.
In methodologischer Hinsicht reflektieren alle Autoren die Aussagekraft ihrer Quellen. So lassen sich die Angaben aus den Schriftquellen mit dem harten Befund der Münzfunde konfrontieren. Ziel ist es, die verschiedenen Ebenen des Geldumlaufs zu ermitteln. Dabei werden sowohl die wirtschaftlichen als auch die politischen Faktoren berücksichtigt, die zur Ausbildung regionaler und überregionaler Geldkreisläufe beitrugen.

Der Band versammelt Beiträge der folgenden Autoren: M. Bompaire, A. Clairand, J. Diaz Tabernero, A. Dubois, S. Estiot, U. Klein, N. Klüßendorf, M. Nick, L. Travaini, A. Saccocci und B. Zäch.

Besprochen von:
Dumas, Françoise in: Revue numismatque 160 (2004), S. 359–361.
Laere, Raf Van in: Revue belge de numismatique et de sigillographie 149 (2003), S. 280 f.